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GEOLOGIE DER ALPEN

 

Die Alpen sind, geologisch gesehen, ein sehr kompliziertes Gebirge. Gesteine aller Art und sehr verschiedenen Alters nehmen an ihrem Aufbau teil. Sie wurden, aus ursprünglich weit getrennt liegenden Bildungsräumen, nach ihrer Entstehung auf engstem Raum zusammengeschoben und in Decken übereinander gestapelt. Es ist dabei fast die Regel, daß Älteres auf Jüngeres zu liegen kommt.
Im Laufe der Erdgeschichte sind zwei große Gebirgsbildungen oder Orogenesen über den Bereich der Alpen hinweggegangen: eine ältere, die variszische Orogenese, im Oberkarbon und eine jüngere, die alpidische Orogenese, die besonders in der Oberkreide und im Tertiär wirksam war.
Mit den Gebirgsbildungen geht in größerer Tiefe stets eine intensive Gesteinsumwandlung, die Metamorphose, einher. Die unter der Einwirkung von hohen Drucken und Temperaturen erfolgte Umkristallisation hat meist den gesamten Fossilinhalt der Ablagerungsgesteine zerstört und den Charakter der Gesteine oft weitgehend verändert.
Im Verlaufe der letzten 20 Millionen Jahre gesellte sich zu diesen Vorgängen die Heraushebung des Orogens, die Gestaltung zu einem Gebirge im landläufigen Sinne. Dabei wurden durch die Verwitterung und Abtragung riesige Gesteinsmassen aus dem Gebirge in die sogenannten "Vortiefen" transportiert.
Die Alpen sind Teil des jungen Gebirgssystems, das Europa im Süden durchzieht und sich in weit gespannten Girlanden bis zum Himalaya und weiter nach Südostasien fortsetzt. Zwischen Wien und dem Genfer See besteht ein 700km langer Gebirgswall, der im Westen in einem großen Bogen nach Süden zurückschwenkt und am Mittelmeer endet, im Osten aber unter den jungen Ablagerungen der Ungarischen Tiefebene verschwindet.
Geologisch-tektonisch werden die Alpen in West-, Ost- und Südalpen gegliedert. Als geographische Abgrenzung der Ost- und Westalpen gilt allgemein das vom Bodensee nach Süden ziehende Rheintal. Der geologische Bau der Westalpen unterscheidet sich erheblich von dem der Ostalpen. Ein Blick auf die tektonische Übersichtskarte zeigt, daß die geologische Abgrenzung beider Einheiten weit schwieriger ist, als die geographische Trennung. Man erkennt, daß bestimmte für die Westalpen typische Gesteinsserien aus der Schweiz nach Osten weiter ziehen und so die Westalpen, im geologischen Sinne, in die Ostalpen hinein fortsetzen. "Westalpen-Gesteine" erscheinen dort nicht nur am Gebirgsnordrand, sondern treten auch in einer Reihe tektonischer Fenster im Ostalpeninneren zutage.
Geologisch gesehen lassen sich die Südalpen als eigenständiges Bauelement gegen die Ost- und Westalpen abgrenzen. Sie finden nach Westen hin etwa in der Gegend von Turin ihr Ende. Den Nordsaum der Ostalpen bildet die mit Schutt der Alpenflüsse aufgefüllte Molassesenke. Ihr südlicher Streifen wurde noch von den gebirgsbildenden Bewegungen erfaßt und in schmale Faltenzüge gelegt. Im Süden tauchen die alpinen Ketten dagegen unter die tektonisch unversehrten flachliegenden Sedimente der Po-Ebene.
Weil sich das Ostalpin nach Westen allmählich heraushebt, wird unter ihm in breiter Front das Westalpin sichtbar. Im Osten verschwinden die Gebirgszüge der Ostalpen, zum Teil an Brüchen abgesetzt, unter die tertiären und quartären Ablagerungen des Wiener und Grazer Beckens, die als Randbildungen der Ungarischen Tiefebene angehören.

Grünten / Oberallgäu - Der Steinbruch links im Mittelgrund schließt tertiären Molassesandstein auf.

Grünten / Oberallgäu - Blick von der Grüntenhütte auf den Gipfelaus kreidezeitlichem Schrattenkalk.

Abbau von Molassesandstein im nördlichen Vorland des Grünten

Literaturhinweise

BÖGEL, Helmuth & SCHMIDT, Klaus (1976): Kleine Geologie der Ostalpen. - 231 S., 101 Abb.; Ott Verlag, Thun (CH).

GWINNER, M. P. (1971): Geologie der Alpen. - 477 S., 394 Abb.,  E. Schweizerbart´sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.

HENNINGSEN, D. & KATZUNG, G. (1998): Einführung in die Geologie Deutschlands.- 5. Aufl.: 244 +XX S., 97 Abb., 9 Tab.; Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart.

Spektrum-der-Wissenschaft-Verlagsgesellschaft (1986) [Hrsg.]: Ozeane und  Kontinente: ihre Herkunft, ihre Geschichte u. Struktur. - 4. Aufl.: 248 S.; Heidelberg.

 

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